Kapverden / Insel Sal


Erholungsparadies im Atlantik

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Land und Leute - kein Ort für „Ballermänner”

Wissen Sie, wo die Inselgruppe der Kapverden liegt? Wenn nicht, dann stehen Sie damit nicht alleine da, denn viele Leute, mit denen ich gesprochen haben, wußten dies auch nicht.

Und es ist gut, dass die kapverdischen Inseln weitgehend unbekannt sind, denn sie gehören zu den letzten Paradiesen unserer Erde, die in ihrer Ursprünglichkeit noch fast vollständig erhalten sind und hoffentlich auch erhalten bleiben.

Die Inselgruppe Cabo Verde im Atlantik ca. 600 Kilometer westlich des Senegal erreicht man einmal pro Woche von Frankfurt (mit Condor) oder von München (mit TACV) nach etwa 6 Flugstunden, oder fast täglich von Frankfurt oder München mit Air Portugal (TAP) über Lissabon.

Beim Landeanflug auf die Insel Sal, auf der der einzige internationale Flughafen des Landes liegt, kann man – sofern der Anflug bei Tag erfolgt – eine spektakuläre Ansicht dieses kargen und öden, ja wüstenhaften Eilandes geniessen, das von tiefblauem bis türkisfarbenem Wasser eingesäumt ist.

Beim Anflug über die Südspitze sieht man aber auch die ausgedehnten, unberührten, sauberen und weissen Strände im Süden und Westen der Insel.

Dieser Anblick aus der Luft widerspricht den gewohnten Vorstellungen von tropischen Inselrevieren. Um die beste Aussicht beim Landeanflug zu haben, sollten Sie sich beim Check-In einen Platz auf der in Flugrichtung rechten Flugzeugseite ergattern.

Sollten Sie bei Dunkelheit landen und nach der Ankunft zu Ihrem Hotel in Santa Maria transportiert werden, dann sehen Sie dies alles natürlich nicht, aber Sie dürfen sich auf den grandiosen Ausblick aus Ihrem Hotel auf den vor Ihnen liegenden endlosen Strand am nächsten Morgen freuen.

Insbesondere vom Hotel Odjo d’Agua aus kann man die gesamte mehrere Kilometer lange Sandbucht wunderbar überblicken und das Treiben am Steg in Santa Maria beobachten, wenn die Fischer am späteren Vormittag mit ihrem Fang zurückkehren.

Santa Maria im Süden der Insel Sal ist das Zentrum des noch geringen und sanften, aber langsam zunehmenden Tourismus.

Etwas landeinwärts vom kilometerlangen, breiten Strand liegen die Hotels, so dass keine Liegen oder lärmenden Urlauber ruhige und erholsame Wanderungen direkt am Strand stören. Und die wenigen Urlauber verlaufen sich auf den insgesamt 8 Kilometern. Und wenn man um die Südwestspitze herum wandert, dann trifft man auf den nächsten Kilometern in aller Regel gar keinen Menschen mehr. Aber vergessen Sie dabei das Trinkwasser nicht, denn Kioske oder Strandrestaurants gibt es dann nicht mehr.

Früher war Salz das Kapital der Insel, das in Santa Maria und in einem Vulkankrater bei Pedre Lume im Nordosten der Insel abgebaut wurde und hierher rührt auch der Name Sal.

Heute sind die Schätze Sals ihre sauberen und weissen Strände, ihr ganzjährig gleichmässiges Klima, ihre saubere, von industriellen Abgasen freie Luft, das reine und warme Meerwasser und der grosse Fischreichtum. Es ist zu hoffen, dass Tourismus und Lebensstandard der einheimischen Bevölkerung so ins Gleichgewicht gebracht werden können, dass die intakte Umwelt keinen Schaden erleidet.

Der Großteil der Bevölkerung ist nach unserem Maßstab arm. Nachdem der Salzmarkt Mitte des 20. Jahrhunderts zusammenbrach, blieb Fischen die fast einzige Erwerbs- und Überlebensmöglichkeit der Menschen. Viele Männer wanderten auch aus und fanden im europäischen Ausland oder in den Vereinigten Staaten Arbeit.

Heute haben die Hotels Arbeitsplätze geschaffen und die Touristen bringen zunehmend Devisen ins Land. Diese werden dringend benötigt, um Lebensmittel und andere lebenswichtige Güter aus dem Ausland zu importieren.

Dennoch bleibt Cabo Verde sicher auf lange Zeit auf Entwicklungshilfe angewiesen, da der Bedarf an Rohprodukten, landwirtschaftlichen und industriellen Erzeugnissen nicht durch eigenen Anbau oder Produktion gedeckt oder mit den Touristen-Devisen eingekauft werden kann.

Der wichtigste Rohstoff der Kapverden ist ihre Natur, die sich auf jeder ihrer Inseln anders darstellt. Die Inseln Sal und Boavista sind heute am besten erschlossen und ihre Naturen sind dabei bisher weitgehend unbeschädigt geblieben. Es gibt keine Hotelburgen oder Hotelghettos, die unmittelbar an die Strände gesetzt wurden.

Leider Gottes geht auch die "All-Inclusive" Mentalität an den Kapverden nicht vorbei, so dass die Restaurants und Geschäfte der Einheimischen Kundenrückgänge erleiden. Lernen Sie Land und Leute kennen, helfen Sie der einheimischen Bevölkerung und verzichten Sie auf "All-Inclusive"-Angebote!

"Ballermann", "Besäufnis-Alleen", "Haxen-Bratereien" und "Action-Tempel" sind hier völlig unbekannt. Zum schnellen Wochenendvergnügen ist Cabo Verde – Gott sei Dank - auch zu weit entfernt.

Sollten Sie jedoch Ihren Wunsch, sich ins "Nachtleben" zu stürzen, nicht unterdrücken können, dann besuchen Sie eine der Discos in Santa Maria oder Espargos, die von Einheimischen bevorzugt werden. Aber tanzen Sie mit demselben Partner oder derselben Partnerin nicht mehr als 2- oder 3-mal hintereinander. Sonst signalisieren Sie weitergehende Wünsche. Und bei der freien Lebensweise der Kapverdianer ...

Wassersport, der mit Krach und Umweltverschmutzung verbunden ist, also zum Beispiel Wasserski oder Paragliding, ist verboten. Mieten Sie bitte auch keins dieser 3- oder 4-rädrigen Gefährte, mit denen man am Strand entlang und über die Dünen knattern, der Umwelt schaden, andere Urlauber und die wenigen Vögel stören und die geringe Vegetation zerstören kann.

Erholung pur

Was also tut man im Urlaub auf Sal? Man erholt sich rundum, besinnt sich auf sich selbst und auf das, was für das eigene Leben wichtig ist und kommt zur Ruhe. Und das ist ja schliesslich auch der eigentliche Zweck eines Urlaubs.

Man kann ganzjährig schwimmen, tauchen, schnorcheln, surfen, wellenreiten, wandern, faul in der Sonne liegen und die Seele baumeln lassen. Das alles sind Sportarten, die zudem Körper und Geist gesund erhalten. Und man kann endlich einmal die Bücher lesen, die man schon immer mal lesen wollte.

Die Unterwasserwelt ist zwar nicht so vielfältig, artenreich und bunt wie zum Beispiel auf den Malediven oder im Roten Meer, aber dennoch sehr lohnend für Schnorchler und Taucher.

Beobachten Sie die einheimische Bevölkerung und lernen Sie, wie man ohne Stress, Hektik und Terminzwang lebt. Die Menschen sind freundlich, offen und scheuen auch keinen Kontakt zu Fremden. Kriminalität gibt es praktisch noch nicht. Aber denken Sie an das Vater Unser: "... und führe mich nicht in Versuchung...".

Die schokoladebraunen Menschen sind eine Mischung aus Afrikanern, Europäern, Süd- und Mittelamerikanern, sie gibt es mit schwarzen, braunen, aber auch mit hellblonden Haaren. Sie sprechen untereinander meist kreolisch oder portugiesisch, verstehen manchmal aber auch ein wenig englisch, französisch und sogar deutsch.

Einen Fluch des Tourismus habe ich zuletzt jetzt auch auf Sal vereinzelt beobachten können: bettelnde Kinder. Geben Sie ihnen kein Geld, denn die Menschen auf Sal sind im Vergleich zu den Lebensbedingungen auf anderen Inseln nicht wirklich arm, sondern haben im Allgemeinen ihr Auskommen, auch wenn es nach unseren Maßstäben bescheiden ist.

Tipps zur Inselerkundung

Die Sehenswürdigkeiten der Insel Sal lassen sich leicht an einem Tag besichtigen. Dazu kann man entweder in den Hotels eine geführte Inselrundfahrt buchen oder mit einem Mietwagen selbst auf Erkundung gehen.

Wenn Sie einen Wagen mieten wollen, dann unbedingt einen geländegängigen "Off-Roader", denn nur die Verbindungsstraßen zwischen Santa Maria, Espargos und Palmeira sind geteert. Und in manchen Pisten abseits dieser Strassen ist so mancher Optimist mit einem normalen Auto wegen Reifenschaden liegen oder im Sand stecken geblieben. Und dann meilenweit zu laufen, um Hilfe zu holen mit keinen oder geringen Sprachkenntnissen, ist sicher kein Vergnügen. Ich warne auf Grund eigener Erfahrung.

Strassenkarten gibt es nicht, die brauchen Sie auch nicht. Fahren Sie abseits der geteerten Strassen den Pisten nach, auf denen sich Reifenspuren deutlich auf einer festgefahrenen Fläche abzeichnen in die Richtung, in die Sie wollen.

Einen Kompass brauchen Sie auch nicht, da die Sonne immer scheint. Bei Dunkelheit sollten Sie abseitige Pisten besser meiden oder allenfalls nur dann benutzen, wenn Sie auf dem Sandboden besser als im Hotelbett schlafen.

Zu Sals Besichtigungszielen gehören neben Santa Maria die Inselhauptstadt Espargos, Palmeira mit seinem Hafen, das "blaue Auge" und das Naturschwimmbecken in Buracona und die ehemaligen Salinen bei Pedre Lume.

Und keinesfalls sollten Sie versäumen, sich an den unberührten Stränden bei Ponta Preta / Algodeiro zu sonnen, dort zu schwimmen oder das Wellenreiten auszuprobieren. Aber bitte mit aller Vorsicht bei hohem Wellengang und starker Strömung. Hier können Sie bei starkem Wind Profi-Surfer erleben, die ihren Sport auf spektakuläre Weise ausüben.

Sonntag in Santa Maria

Der sonntägliche Besuch einer Messe in Santa Maria ist wirklich ein bewegendes Erlebnis, auch wenn Sie ein Kirchenmuffel sein sollten. Glauben und Frömmigkeit muss nämlich nicht mit Grabesstille, imposanten Ritualen, zur Schau gestellter Andacht und einer Modenschau einhergehen.

Bummeln Sie auch mal über den afrikanischen Markt in Santa Maria in der Nähe des Hotels Odjo d’Agua. Kaufen Sie nichts, ohne zu handeln. Je geschickter Sie dabei sind, desto niedriger der Preis. Und sie müssen Geduld und Nervenstärke mitbringen, um wenigstens 30% – 40% Nachlass auf den erstgenannten Preis zu erreichen.

Die Inselhauptstadt Espargos

Gehen Sie in Espargos zu Fuss durch die zahlreichen Strassen und lassen Sie das Auto stehen. Tut dem Rücken, den Stossdämpfern und den Reifen auch besser.

Sehen Sie sich die vielen kleinen Geschäfte an, dann wundern Sie sich, was auf kleinster Fläche alles angeboten werden kann. Sie werden feststellen, dass unsere Supermärkte reine Platzvernichter sind.

Lassen Sie sich von einem einheimischen Herren-Friseur für 3 Euro die Haare schneiden, wenn Sie sich ein neues Outfit zulegen oder unerkannt nach Hause zurückkehren wollen.

Entspannen Sie sich bei einer Cola oder einem Bier und einem Sandwich auf der Terrasse des Cafes Bom Dia, aber benutzen Sie die Damen-Toilette nur im äußersten Notfall.

Ganz in der Nähe des Cafes Bom Dia liegt ein Hospital. Freuen Sie sich, dass Sie gesund sind und hoffen Sie, dass Sie es bleiben. Bei Zahnschmerzen sollten Sie keinesfalls dorthin gehen, denn nur an zwei Wochentagen trifft man dort einen Zahnarzt an, von dem es heisst, dass er an einem der beiden Tage nur Zähne zieht und an dem anderen Tag nur bohrt.

Es gibt aber in Espargos mindestens eine weitere Zahnärztin mit einer gut ausgestatteten Praxis, die zudem ansatzweise französisch und englisch verstehen kann. Lassen Sie sich am Empfang nicht abwimmeln, erregen Sie Mitleid, dann erhalten Sie auch einen sofortigen Termin. Und von der niedrigen Rechnung sollten Sie Ihrem deutschen Zahnarzt unbedingt berichten.

Die Salinen bei Pedre Lume

Die Salinen bei Pedre Lume produzieren heute Salz nur noch für den eigenen Bedarf. Wenn man den Tunnel im Kraterrand durchschritten hat, bietet sich ein imposanter Blick auf das Kraterinnere, wo die Salinenbecken in unterschiedlichen Farben schillern. In einem der Becken dürfen Sie schwimmen. Nehmen Sie also Badehose und Badetuch mit auf diesen Ausflug und eine große Flasche Wasser, um die Salzkruste anschließend abzuspülen.

Sie werden sicher fragen, wie das Meerwasser über den ringsum geschlossenen, hohen Kraterrand in das Innere gelangt. Da der Kraterboden etwas tiefer als die Meeresoberfläche liegt, wird von unten durch den Boden ständig Meerwasser in die Salinenbecken gedrückt, wo es dann verdunstet und die Salzkrusten hinterlässt.

Damit ist diese Saline ein Musterbeispiel energieloser und umweltschonender Produktionstechnik, zumal der Salzabbau dann weitgehend nur mit Menschenkraft und Schaufel erfolgt.

Die Bucht von Murdeira

Überhaupt werden insbesondere beim Häuserbau kaum grössere Maschinen eingesetzt. Man sieht kaum Kräne, Beton-LKW’s oder ähnliches. Hier wird der Speis zum Mauern noch selbst angerührt und zur Baustelle getragen und die Dachpfannen werden mit der Hand am Seil hochgezogen. Dies gibt vielen Menschen Arbeitsplätze und Verdienstmöglichkeiten, auch wenn der Tagesverdienst eines Bauarbeiters bei nur etwa 15 bis 20 Euro liegt.

Wir haben eine Wohnung in der Wohnanlage Murdeira erworben und die Bautätigkeiten verfolgen können. Der Bau dieser Anlage hat wegen der überwiegenden Handarbeit und der deutlich anderen Arbeitsmentalität zwar erheblich länger als in Deutschland gedauert, hat dafür aber mehreren hundert Menschen Arbeitsplätze gesichert, die auch nach Abschluss der eigentlichen Bauarbeiten weitgehend erhalten bleiben für den Betrieb und die Erhaltung der Wohnanlage.

Besuchen Sie diese Anlage auf halbem Weg zwischen Santa Maria und Espargos, insbesondere den in Richtung Santa Maria gelegenen, südlichen Teil.

Zu dieser Anlage gehört auch ein Hotel. Viele Häuser und Wohnungen werden von den Eigentümern an Urlaubsgäste vermietet.

Es lohnt sich auch, den an dieser Bucht gelegenen, ca. 180 Meter hohen Berg Monte Leone zu ersteigen, weil er einen grandiosen Ausblick auf die Bucht von Murdeira und die gesamte Westküste Sals bietet. Mit dem Gelände-Auto können Sie bis an den Fuß des Berges fahren.

Ziehen Sie aber unbedingt feste Schuhe für den Aufstieg an und vergessen Sie keinesfalls Trinkwasser und Foto- oder Filmkamera.

Palmeira und Buracona

Weiter im Norden an der Westküste liegt der beschauliche Hafen von Palmeira. Von hier aus ist schon so mancher Transatlantik-Segler nach Süd- oder Mittelamerika aufgebrochen.

Auf einer steinigen und holprigen Küstenpiste gelangt man von Palmeira weiter nordwärts nach Buracona. Hier befindet sich das "blaue Auge" und ein Naturschwimmbecken.

Das "blaue Auge" ist ein ungesichertes Loch im Boden. Es ist ca. 15 Meter tief und gibt den Blick auf das Meer unter den Felsen frei, auf denen man steht. Die Meeresoberfläche schimmert blau in der Form eines Auges, wenn die Sonne gegen Mittag senkrecht über diesem Loch steht. Hier ist allergrösste Vorsicht angebracht! Falls nämlich jemand in dieses Loch hineinfällt, können nur Taucher Hilfe bringen und die sind weit weg.

Benutzen Sie das nahe gelegene Naturschwimmbecken nur bei leichtem Seegang. Hier hat es bei starkem Wellengang schon viele tödliche Unfälle gegeben und einige Leichen hat man gar nicht mehr gefunden.

Wenn Sie mit Kindern hier in Buracona unterwegs sind, passen Sie bitte besonders gut auf sie auf und halten Sie sie fest an der Hand.

Halten Sie auf der Fahrt von Buracona nach Espargos nach ca. der Hälfte des Weges einmal an und schauen Sie nach Norden. Was glauben Sie zu sehen? Nein, da ist kein Wasser, sondern Sie sehen eine Fata Morgana.

Essen und Trinken

Von einem solchen Ausflugs- und Besichtigungsprogramm nach Santa Maria zurückgekehrt, kann man sich am Strand bei einem Eiskaffee auf der Terrasse des Restaurants Atlantis erfrischen und erholen. Hier können Sie unbedenklich Eis essen.

Mittlerweile gibt es in Santa Maria viele gute Restaurants, die zum Teil abends mit traditioneller Live-Musik das Essen zum Genuss werden lassen. Verzichten Sie gelegentlich auf das Hotelessen, wenn Sie Halbpension haben, und besuchen Sie Esplanada Matheus, Americos, Caverna, Fischerman, Funana, Pescador, Vulcao de Fogo, das Hotel Odjo d‘Agua oder das Atlantis. Oder lassen Sie sich beim Fischer Napoleon im Nada Ver in seinem Wohnzimmer ein individuelles Fischgericht servieren.

Vermeiden Sie möglichst Fleischgerichte. Fisch ist erstens gesund. Zweitens kommt der Fisch fangfrisch aus unverschmutzten und unbelasteten Gewässern. Und drittens sind die Köche nicht gerade auf Fleischzubereitung spezialisiert - außer bei Americos, da habe ich kürzlich die besten Steaks seit langer Zeit gegessen.

Auch die Krustentiere kommen frisch aus kapverdischen Gewässern, die Gambas allerdings tiefgefroren aus Westafrika.

Trinken Sie zum Urlaubsabschluss doch mal eine Flasche kapverdischen Wein von der Insel Fogo, auch wenn er ziemlich teuer ist. Und das Nationalgetränk, den hochprozentigen Grogue, müssen Sie auch probieren.

Übrigens, auf den Kapverden gibt es keine Promille-Grenze. Aber seien Sie trotzdem mit Alkohol zurückhaltend, wenn Sie noch mit dem Auto fahren wollen, denn das Krankenhaus in Espargos haben Sie ja schon von aussen gesehen.

Klima und Gesundheit

Für meine 79-jährige Mutter war der Aufenthalt in Sal dank des Klimas wie ein "Jungbrunnen". Keine Rückenschmerzen mehr und laufen konnte sie plötzlich wieder wie ein Wiesel. Naja, ist vielleicht ein bißchen übertrieben, aber das Klima tut älteren Leuten wirklich gut und die Reisestrapazen sind nicht so gross.

Auch Allergikern bringt das trockene und pollenarme Eiland eine Erleichterung ihrer Beschwerden und bei Hautkrankheiten kann das warme Meerwasser oder ein Bad in den Salinen bei Pedre Lume Heilung oder eine Linderung der Erkrankung bewirken.

Die saubere Luft und das nicht zu heisse Klima bei niedriger Luftfeuchtigkeit helfen auch bei Kreislauf- und Atemwegserkrankungen.

Die Temperaturen liegen ganzjährig tagsüber immer zwischen 24° und 30°. Der ständige Wind lässt Schwitzen kaum zu, auch wenn es mal über 30° warm werden sollte. Nachts sinken die Temperaturen auf um die 20°. Die Wassertemperaturen liegen ganzjährig immer zwischen 22° und 26°. Die Luftfeuchtigkeit ist gering bei konstant 60% - 70%.

Ein gesundes und angenehmes Klima, das Herz und Kreislauf nicht belastet.

Standard-Bekleidung ist Badehose / Badeanzug oder Shorts mit und ohne T-Shirt. Für den späteren Abend ist manchmal eine leichte, lange Hose und eventuell ein Hemd oder ein dünner Pullover angebracht.

Regenkleidung, warme Sachen und Haarspray sind völlig überflüssig. Packen Sie in das Urlaubsgepäck stattdessen ausreichend Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor und eine Kopfbedeckung ein, die sie ganz besonders nach einem Friseur-Besuch brauchen.

Das Allerwichtigste

Und noch etwas sollten Sie mitbringen, das allerdings keinen Platz im Koffer, sondern im Herz und im Kopf benötigt: Verständnis für eine anderen Kulturkreis, Toleranz einer anderen Lebensweise, Geduld bei der Einreise und Gelassenheit bei gelegentlichem Strom- oder Wasserausfall.

Und zu Hause lassen müssen Sie eventuelle Ansprüche nach deutschem Perfektionismus und preussischer Pünktlichkeit.

Wenn Sie Massentourismus meiden, wirkliche Erholung suchen und das mitbringen und zu Hause lassen, was eben erwähnt wurde, dann werden Sie auf Sal einen unvergesslichen Urlaub erleben.

Bom dia in Cabo Verde
Klaus Jung